Im Aufgang, 3. Seite, (von K.O. Schmidt)
                       
Der  neue Rhytmus der Fischezeit setzt ein und mit dem Erscheinen Christi, dem Urbild mystischen Erlebens und Gotteinsseins, von dem Paulus mit seinem "nicht ich lebe, sondern Christus lebt in mir!" ein schwacher Abglanz ist. Der Bann war gebrochen, die Quelle hatte sich den Weg ans Licht gebahnt. Ob sie stark genug ist, ihren Weg bis zum Weltmeer zu finden, wird die Zukunft erweisen.
Ein erst heute in seiner vollen Bedeutung erkannter Geistriese war Plotin (204 -269 nach Chr.) der noch einmal die ganze Philosophie zusammenfasst und Sie,
gedrängt vom Geiste der neuen Zeit, aus innerem Erleben neu gestaltet. In ihm gluten Weltverbundenheit, Welterkenntnis; aus wahrer Verinnerlichung und Vergeistigung schwang er sich auf zum Kosmischen Bewusstsein. In Ihm Glühte der Drang," das Göttliche im Menschen zum Göttlichen im All emporzuführen".

Der Weg zum "Einssein mit dem Einen" ist der durch das innere Schauen.... Aber erst das Wassermann-Äon wird dieses Erlebnis Einzelner in einen Zustand wandeln, der für jeden erreichbar wird.

In gleicher Weise predigte Augustinus(354 - 430) das Erleben Gottes
"die Berührung des Menschen mit Gott im Bewusstsein, aus welcher
Einheit allein wahres Erkennen erwächst", da das unruhige Herz des Menschen erst in Gott wahren Frieden findet." Dies sehnen nach dem Gott-Schaun und Gott-Werden (deificatio) erklingt in seinen "Confessiones" (Bekenntnissen) immer von neuem, und dieses Sehnen zieht sich durch das ganze Mittelalter bis in unsere Zeit hinein.

Ja ein ganz moderner Gedanke taucht bei Roger Bacon(1220 - 1294) auf, der den Riss zwischen Ideal und Wirklichkeit überbrücken wollte indem er die "irdische Wirklichkeit durch den Glauben an ihren göttlichen Ursprung und Endzweck zu vergeistigen" suchte.-
 

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